28.09.2016 Nordrhein-Westfalen: An Rhein und Ruhr
Minister verteidigt Digitalfunk
Innenminister Ralf Jäger (SPD) hält den neuen Digitalfunk der Polizei zwei Jahre nach der Einführung trotz wiederholter Störungsfälle für einsatztauglich. Die seit Dezember 2014 flächendeckend in Nordrhein-Westfalen eingesetzte Technik habe sich „sowohl bei Alltagseinsätzen, als auch in besonderen Einsatzlagen bewährt“, schreibt Jäger in einer Vorlage für den Innenausschuss des Landtags.
Allein in diesem Jahr kam es landesweit nach Angaben des Innenministeriums jedoch zu 33 Störfällen. In der Düsseldorfer U-Bahn, in Bottrop-Fuhlenbrock, Solingen und Windeck brach die Funkversorgung zum Teil über mehrere Stunden zusammen. In 29 weiteren Fällen war die Versorgung eingeschränkt, eine Kommunikation blieb jedoch weiter möglich. Nirgendwo seien „konkrete negative taktisch-operative Auswirkungen“ bekannt geworden, so das Innenministerium.
Privathandys genutzt
Zuletzt hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) über die Arbeit mit den Funkgeräten geklagt. Die Beamten müssten ihre Privathandys nutzen, um Fahndungsfotos oder Lagebilder zu versenden. Zudem gebe es in geschlossenen Räumen immer wieder Probleme mit Funklöchern. In den Augen vieler Polizisten ist der Digitalfunk, über den in Deutschland seit 20 Jahren diskutiert wurde, inzwischen schon wieder technisch überholt. Das Ministerium indes betonte, die Verfügbarkeit des Netzes liege in NRW mit 98 Prozent über der bundesweiten Mindestvorgabe von 96%. Zudem befinde man sich in Bund-Länder-Gesprächen darüber, wie künftig auch eine Übermittlung von Bilddateien möglich gemacht werden könne.
Quelle: http://www.derwesten.de/…/minister-verteidigt-digitalfunk-a…