20.02.2015 18:49 Uhr 02/09 Bayern: Stulln/Schwarzenfeld
Digitalfunk besteht Bewährungsprobe am Stullner Faschingsumzug
Den Stullner Faschingsumzug nahmen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Johanniter Unfall-Hilfe zum Anlass, die neue Technologie des digitalen Behörden-Funks ausgiebig zu testen. Das Ergebnis überraschte auch die bisherigen Skeptiker durchwegs im positiven Sinne.
Eigentlich sollte der behördliche Digitalfunk schon seit einigen Jahren stehen, doch Bayern hat sich dazu entschlossen, den Netzaufbau sorgfältiger und dafür mit besseren Leistungsmerkmalen als in anderen Bundesländern umzusetzen. Das lange Warten zahlt sich jetzt in vielfacher Hinsicht aus. Der Netzabschnitt Oberpfalz befindet sich aktuell im so genannten "Probebetrieb“, was auch die örtlichen Einsatzkräfte zum Anlass nahmen, den Stullner Faschingsumzug nahezu vollständig mit Digitalfunk abzuwickeln.
So waren am vergangenen Sonntag insgesamt über 20 neue Digitalfunkgeräte im Einsatz, mehr als die Hälfte davon bei der Johanniter-Unfall-Hilfe für den Sanitätsdienst. "Wir konnten mit der neuen Technik erstmals wirklich alle Fahrzeuge und Trupps einheitlich ausstatten und alle Teams an jedem Ort zu jeder Zeit problemlos erreichen, was zu einer noch schnelleren Abwicklung der Einsätze führte", freute sich Andreas Kramer, Ortsbeauftragter der Johanniter in Schwarzenfeld. In der Vergangenheit war dies mit der analogen Funktechnologie aus den 70er Jahren häufig nicht der Fall. Besonders positiv sei nun aber u. a. die Nebengeräusch-Unterdrückung der digitalen Funkgeräte. "Selbst direkt neben Faschingswägen mit extrem lauter Musik konnte man ganz normal in die Mikrofone sprechen und beim Gesprächspartner kam tatsächlich nur das gesprochene an – und dies in glasklarer Qualitä", so Kramer.
Begeistert zeigten sich auch die Verantwortlichen der Feuerwehr. "Während früher jede Organisation einen eigenen Funkkanal verwendet hat, können wir heute einsatzbezogen alle Kräfte der unterschiedlichen Fachdienste in einer eigenen Gruppe zusammen fassen", erläuterte Kreisbrandmeister Helmut Schatz und ergänzte, dass "dies völlig neue Wege und schnellste Kommunikation aller am Einsatz Beteiligten ermöglicht".
Voraussichtlich bis Ende des Jahres wird es noch dauern, bis alle Organisationen im Landkreis Schwandorf das digitale Funknetz im Echtbetrieb nutzen können. Bis dahin ist der bisherige Analogfunk in Betrieb, der aber auch nach Einführung der digitalen Technik noch einige Zeit als Rückfallebene dienen wird. Damit diese Rückfallebene möglichst keiner braucht, werden noch viele und ausgiebige Tests erfolgen, die vom Landratsamt Schwandorf und dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung in Amberg koordiniert und genehmigt werden.
Quelle: http://www.wochenblatt.de/…/Digitalfunk-besteht-Bewaehrungs…