Ich such mithilfe Standorte für Digitalefunkmasten
Bayern: Die Fallstricke der neuen Technik Umstellung von Analog- auf Digitalfunk bereitet mehr Schwierigkeiten als erwartet

Bayern: Die Fallstricke der neuen Technik Umstellung von Analog- auf Digitalfunk bereitet mehr Schwierigkeiten als erwartet

#1 von Detlef Wipperfürth , 01.03.2015 09:48

Die Fallstricke der neuen Technik

Umstellung von Analog- auf Digitalfunk bereitet mehr Schwierigkeiten als erwartet



Bei der Umstellung des Funkbetriebs für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben BOS“ von Analog- auf Digital-Technik gibt es gerade in Gebäuden viele Probleme. Hat daran anfangs niemand gedacht?

„Digitalfunk hilft helfen – im Einsatz für die Menschen in Bayern“: Getreu dem Motto der im Bayerischen Innenministerium eigens eingerichteten „Projektgruppe DigiNet“ strahlen von deren Internetseite Bürger und Vertreter von Feuerwehr, Polizei, THW und Rettungsdiensten um die Wette. „Noch bessere, schnellere und verlässlichere Hilfeleistung in Notlagen“ verspricht das Ministerium.
Die Vorteile des Digifunks für die Blaulicht-Kräfte lägen auf der Hand: bessere Sprachqualität ohne Störgeräusche; Abhörsicherheit; Notruffunktion mit Or-tungsmöglichkeit für die Einsatzkräfte; Kommunikationsgruppen sorgen für reibungslose Kommunikation in Großschadenslagen; durch GPS-Ortung und Datenübertragung lassen sich Einsätze besser steuern. Kurz: „Moderne, zukunftsorientierte Technik.“ So zumindest sieht die heile Welt auf der Webseite der staatlichen Projektgruppe DigiNet aus.
Digitalfunk muss länderübergreifend funktionieren

Weil das Ganze ja länderüber-greifend funktionieren muss, gibt es sogar eine eigene „Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“, Kürzel BDBOS. Die plane und koordiniere bundesweit den Netzaufbau für den Digitalfunk, heißt es aus Bayerns Innenministerium.
Doch während es wohl bei der Einführung des BOS-Funks auf der Fläche von Stadt und Land zügig vorangeht, hakt die Umstellung in Gebäuden, Tunneln, beim ÖPNV – den so genannten Objekten – noch gewaltig. So muss man jedenfalls den Maschinenbauingenieur Wolfgang Kunze-Howe verstehen, bei der Berliner Feuerwehr Berater für die Umstellung von Analog- auf Digitalfunk.
Tatsächlich hat die BDBOS Ende 2014 einen 54-seitigen „Leitfaden zur Planung und Realisierung von Objektversorgungen (L-OV)“ veröffentlicht. Doch darin steht nicht die eine Lösung für den Aufbau von Digifunksystemen, sondern eine ganze Reihe von Varianten. Als Kunze-Howe dieser Tage auf dem Feuertrutz-Kongress in Nürnberg über „Digitaler BOS – Konsequenzen für den Gebäudefunk“ sprach, erzeugte er sichtbares Kopfkratzen bei seinen Zuhörern. Nach den vorhandenen technischen Regeln gefragt, brach es aus ihm heraus: Ja, „es gibt den Leitfaden des BDBOS, aber eben nicht den einen Weg. Durch die Vielfalt der Möglichkeiten wird es nicht einfacher. Der Föderalismus (in den 16 Bundesländern, Anmerk. d. Red.) ist ebenfalls ein Riesenbremsklotz. Und unterschätzen sie nicht die Macht der regionalen Feuerwehrfürsten“, benannte der Berliner offen ein weiteres, rein menschliches Problem: In einzelnen Landkreisen stünden Kreisbrandräte der Umstellung sehr kritisch gegenüber, weiß er.
Dass der BOS-Digitalfunk schnell und flächendeckend in alle Objekte einzieht, dagegen spricht auch das deutsche Bau-recht: „Der Bestandsschutz ist ein mächtiges Schwert: Der Analogfunk muss also weiter mit. Denn an den Bestandsschutz will die Politik ja nicht ran. Es ist alles freiwillig“, wenn in Tunneln oder bei der U-Bahn digitalisiert werde.

Zumal bei nicht staatlichen Einrichtungen hierzulande die Gerätekosten bei den Objektbesitzern hängen bleiben: „Ja, bei uns wird umgerüstet. Aber leider bekommen Werksfeuerwehren dafür keine Förderung“, erklärt Alfred Moller von der Werkfeuerwehr ZF Schweinfurt und unterfränkischer Bezirksvorsitzender im Werkfeuerwehrverband Bayern e. V.
In den Tunneln unter Nürnberg zum Beispiel wird seit der Einführung der fahrerlosen U-Bahn digital gefunkt, heißt es vom Betreiber VAG. Doch ob der BOS-Funk ebenfalls schon digital läuft, wisse man nicht: „Aber wir haben den Behörden angeboten, dass sie unsere Anlagen mitbenutzen können. Wir sind im Gespräch“, erklärt eine VAG-Sprecherin auf Nachfrage. Denn während in den Gebäuden „die Passivtechnik weiter nutzbar“ sei, müssten „Hardware und die Antenne auf dem Dach erneuert werden. Die Kosten sind sehr individuell“, drückt sich Wolfgang Kunze-Howe um konkrete Zahlen.
Zumindest finanziell sieht es gut aus für die Umrüstung der Autobahntunnel im Freistaat. Denn die gehören dem Bund, und der stellt das Geld für die neue Digital-Ausrüstung bereit. Doch den Autobahndirektionen mache hie und da die komplizierte Technik Schwierigkeiten, heißt es hinter vorgehaltener Hand.
Kein Wunder also, dass auch die staatliche Projektgruppe DigiNet der Frage ausweicht, welche technische Digitalfunk-Lösung sie für umzurüstende, landeseigene Objekten bevorzuge. Ihr „Rahmenkonzept Objektversorgung beschreibt die Rahmenbedingungen, unter denen digitale Objektfunkanlagen in Bayern geplant, errichtet und betrieben werden können. Darin wird unter anderem empfohlen, Anlagen in der Betriebsart TMO (Trunk Mode Operation: netzunterstütztes Funken, Anmerk. d. Red.) zu betreiben und es werden zum Beispiel Vorgaben gemacht, wie hoch die Mindestfeldstärke in den zu versorgenden Bereichen sein muss“, heißt es von einem Sprecher der Projektgruppe.
Und auf die Frage, wann aus Sicht des Innenministeriums die Umstellung landeseigener Objekte auf Digitalfunk abgeschlossen sein wird, antwortet der Sprecher vielsagend: „Die Umrüstung der staatlichen Objekte startet frühestens mit dem erweiterten Probebetrieb im jeweiligen Netzabschnitt.“ Auch müsse man „die Vorgaben und Planungen der örtlich zuständigen Brandschutz-dienststellen berücksichtigen. Somit kann gegenwärtig kein expliziter Zeitpunkt genannt werden, wann die Umrüstung aller landeseigenen Gebäude in Bayern abgeschlossen sein wird.“
Zur Begründung ergänzt DigiNet: „Da das Digitalfunknetz jederzeit zuverlässig und störungsfrei funktionieren muss, gibt es strenge Auflagen zur Netzsicherheit.“ Dabei setzt man doch extra „mit TETRA auf eine weltweit bewährte Technik. Wir bauen eines der modernsten Digitalfunknetze im Sicherheitsbereich“.

Quelle: http://www.bayerische-staatszeitung.de/s...en-technik.html


DWHOSZ
http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
super Profi
Beiträge: 2.701
Punkte: 108.372
Registriert am: 29.09.2007


   

Bayern: Erding Moderne Zeiten Rettungsdienste und Feuerwehren stellen auf Digitalfunk um ...
Nordrhein-Westfalen Münster Unwetter-Szenario mit Digitalfunk

Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz