Bayern: Kronach Digitalfunk: Kronacher rüstet Wehren um

12.04.2015 00:30 Uhr 01/16 Bayern: Kronach



Digitalfunk: Kronacher rüstet Wehren um

Die Feuerwehren müssen von analogem Funkbetrieb auf digitalen umstellen. Behilflich bei der Umrüstung ist das Kronacher Unternehmen Schulz.

Die Firma Schulz Electronic GmbH in Kronach bietet für Feuerwehren die Umrüstung auf die neue Digitalfunktechnik an. Geschäftsführer Dirk Schulz beschäftigt sich seit Jahren mit Funk- und Fernsehtechnik und betätigt sich ehrenamtlich als zweiter Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Fischbach. Als gelernter Industrieelektroniker kennt er bestens die Problematik der Umstellung auf Digitalfunk und hat sich daher in den vergangenen zwei Jahren mit seinen Mitarbeitern intensiv auf die neue Herausforderung eingestellt.

2013 hat die Firma am Standort Kronach die Chance genutzt, einen Digitalfunkservice aufzubauen. Damit bietet man nicht nur den Feuerwehren im Landkreis Kronach, sondern auch in der gesamten nordbayerischen Region und darüber hinaus, ein breites Servicespektrum. Dies betrifft sowohl die fachliche Beratung und den Einbau als auch die Wartung der Digitalfunktechnik.

Erste Kontakte zur Umrüstung auf Digitalfunk knüpfte man über das Technische Hilfswerk (THW) in Nürnberg. Um den Anforderungen an die Fahrzeugausrüstungen im Bereich der Digitalfunktechnik gerecht zu werden, wurde das bereits bestehende Betriebsareal weiter ausgebaut. Rettungs- und Sonderfahrzeuge können somit zeitnah in einer großen Halle nachgerüstet werden, erklärt Dirk Schulz beim Rundgang durch die Hallen.

Schulz weiter: "Wir bieten den Ein- beziehungsweise Umbau von Funk- und Sondersignalanlagen aller gängigen Hersteller." Der aufwändige Umbau erfordere viel Fachwissen und zusätzlich entsprechende Mess- und Programmiergeräte.

"Gigantische Herausforderung"

Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger spricht von einer "gigantischen Herausforderung". Die Umstellung auf Digitalfunk sei nicht nur eine große Aufgabe für die Ausrüster, sondern natürlich auch für die Hilfsorganisationen und deren zahlreiche ehrenamtlichen Mitarbeiter, die an den neuen Digitalgeräten ausgebildet werden müssen.

Mit dem digitalen Funknetz werde ein neues Zeitalter in der Kommunikationstechnik der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) eingeläutet. Das neue Digitalfunknetz bringe im Gegensatz zum bisherigen analogen Funknetz eine Menge an Verbesserungen, wie zum Beispiel Alarmierung mit Rückmeldemöglichkeit,

Gruppenkommunikation nach Einsatzstellen geordnet, die Möglichkeit von Zielrufen und eine verbesserte bundesweite Kommunikation. Man hat keine zwei unterschiedlichen Frequenzbereiche und so ist auch die Kommunikation zwischen Fahrzeug- und Handsprechfunkgeräten, über einen weiten Bereich der Feldstärke bei gleichbleibender Sprachqualität möglich. Anstelle von bisher vier Analogfunksendeeinrichtungen wird es 14 Digitalfunksendestellen geben, somit werden die bisherigen Funklöcher gänzlich wegfallen.

Ranzenberger betont, dass dies eine gigantische Aufgabe bundesweit sei, es aber keine Alternative gebe, weil irgendwann der Analogfunk abgeschaltet wird. Heute kann noch niemand definitiv sagen, wie lange die Umstellung wirklich dauern wird, ganz abgesehen von den enormen Kosten und der großen technischen Umstellung in der Handhabung. Im Landkreis Kronach sind die Feuerwehren vorbereitet und sind dabei, die Probebetriebe in den nächsten Wochen aufzunehmen.

Quelle: http://www.infranken.de/…/Digitalfunk-Kronacher-ruestet-Weh…