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Bayern: Eichstätt Aufbruch in ein neues Zeitalter

Bayern: Eichstätt Aufbruch in ein neues Zeitalter

#1 von Detlef Wipperfürth , 15.07.2015 18:50

15.07.2015 20:35 Uhr 09/29 Bayern: Eichstätt



Aufbruch in ein neues Zeitalter

Eichstätt (EK) Am Montag hat eine neue Ära bei den 145 Feuerwehren im Landkreis begonnen: Sie funken jetzt flächendeckend digital. Das neue Zeitalter wurde unspektakulär eingeläutet: Die Feuerwehrleute griffen sich die frisch beschafften Sprechgeräte und schalteten sie ein. Das war alles.

Da mussten keine Knöpfe gedrückt, Hebel umgelegt oder Kabel eingestöpselt werden. Die Wirkung ist ungeachtet dessen immens. Das Rauschen und Knacksen, die dem Laien fast unverständlichen Satzfetzen, die Funklöcher gehören der Vergangenheit an. Der für die Funkausbildung im Landkreis zuständige Kreisbrandmeister Markus Hanrieder machte bei einem Pressegespräch am Montag die Probe aufs Exempel: Er setzte einen „Sprechwunsch“ an die Integrierte Leitstelle nach Ingolstadt ab. „Die Verständigung ist laut, klar und deutlich“, kam die Antwort von dort.

Voller Interesse lauschten auch Landrat Anton Knapp, Franz Heiß, der im Landratsamt zuständige Sachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz, Kreisbrandrat Martin Lackner und Rainer Kimmel, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle Ingolstadt. Sie nickten zufrieden. Der Aufwand und die immensen Vorarbeiten scheinen sich gelohnt zu haben.

Die Planungsphase hatte 2007 begonnen. Das Ziel war bereits damals, alle „Blaulicht-Organisationen“ mit der neuen Technik auszustatten. Im Landkreis Eichstätt musste, wie auch anderswo, erst einmal die nötige Infrastruktur aufgebaut werden, was neue Sendemasten erforderte. Dieser Teil ging relativ problemlos über die Bühne. Danach wurde es etwas komplizierter. Die Ausstattung für die bayerischen Feuerwehren sollten die einzelnen Kommunen übernehmen, anders als etwa bei der Polizei, für die der Bund die Geräte bestellte. Einzelbestellungen sind jedoch weder effizient noch kostengünstig. Deshalb schloss sich die Region 10 mit der Stadt Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen zusammen. Zwar teilten die Kommunen mit, wie viele Geräte sie benötigten, mit der Ausschreibung wurde der Rettungszweckverband beauftragt, dem sich schließlich noch die Landkreise Erding und Fürstenfeldbruck anschlossen. Doch das Vergaberecht ist komplex. Deshalb waren schließlich drei Ausschreibungen nötig, um die Bestellungen wasserdicht zu machen.

Mit den Geräten war es aber nicht getan: Die aktiven Kameraden mussten im Umgang damit geschult werden. Zunächst einmal wurden 70 „Multiplikatoren“ ausgebildet, die ihrerseits ihr Wissen weitergaben. „Wir mussten in kurzer Zeit sehr viele Leute ausbilden“, sagt Hanrieder. Das ging so vonstatten, dass es zunächst eine dreistündige Selbstschulung am Computer gab, die jeder für sich machen konnte. Es folgten sieben Stunden Ausbildung am Gerät. Insgesamt können nun 3214 Mitglieder der Feuerwehren mit der BOS-Technik umgehen. Hanrieder hat eine imposante Zahl parat: 25 570 Stunden wurden in die Schulung investiert.

Schon in den vergangenen Wochen benutzten die Feuerwehren den Digitalfunk parallel zum Analogfunk, beispielsweise bei den jüngsten Stürmen. Die Feuerwehrler seien nach der langen Vorbereitungszeit „heiß“, so der Kreisbrandrat. Lackner zeigte sich ebenfalls begeistert: „Das ist eine ganz andere Liga, das ist um Welten besser.“ Das betrifft, wie erwähnt, die Sprechqualität, als auch die Netzabdeckung. „Auch Wellheim kann jetzt einwandfrei funken“, sagt Heiß. „Vorher mussten sie sich erst eine Stelle suchen, an der sie einwandfrei funken konnten.“ Überdies gibt es Zusatzfunktionen, die das Leben der Einsatzkräfte und der Leute in der Leitstelle erleichtern. Über Tastenkombinationen können die Feuerwehrler bestimmte Informationen geben: Wie dringlich ein Anruf ist, ob ein Einsatz übernommen wurde, ob ein Fahrzeug zurück in die Halle gebracht wurde, um einige Beispiele zu nennen. Über optische und akustische Signale erkennt die Leitstelle, ob eine Führungskraft oder ein Fahrzeug am Apparat ist. Lebensrettend könnte eine weitere Funktion sein: Jedes Gerät hat eine Notruftaste. Wird sie aktiviert, sendet das Gerät automatisch die GPS-Koordinaten.

„Die Umstellung innerhalb eines Jahres war eine Meisterleistung“, lobt Landrat Knapp die Feuerwehren. Die Eichstätter sind bei der Einführung des Digitalfunks sehr weit vorne mit dabei. Vor zwei Wochen ging der Landkreis Pfaffenhofen auf Sendung, vor einer Woche Neuburg-Schrobenhausen, nun also Eichstätt. Noch früher seien nur die Landkreise Weilheim und Freising dran, bestätigen Lackner und Hanrieder.

Quelle: Donaukurier


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