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Das neue BOS Netz 5G 2030: Das Thema 5G steht in Europa ganz oben auf der technischen Agenda

Das neue BOS Netz 5G 2030: Das Thema 5G steht in Europa ganz oben auf der technischen Agenda

#1 von Detlef Wipperfürth , 12.08.2018 23:50

Das neue BOS Netz 5G 2030: Das Thema 5G steht in Europa ganz oben auf der technischen Agenda



Die Tetra-Technik ist in die Jahre gekommen. Das merkt man ihr jetzt an, Zukunft ist nicht inside. Thomas Scholle, Referatsgruppenleiter Technik bei der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS), nahm (fast) kein Blatt vor den Mund. Im Eröffnungsvortrag des BOS-Anwenderforums – organisiert vom Behörden Spiegel, moderiert von Gerd Lehmann – referierte er über die Zukunft des Di -gitalfunks BOS . Für Scholle ist das Netz fertig aufgebaut. Laut Auftrag von Bund und Ländern sollte es bis 2020 zur Verfügung stehen. „Wir müssen jetzt entscheiden, wie es weitergeht“, erklärte der Technik-Chef. Die Entscheidung ist gefallen, der Verwaltungsrat der BDBOS hat am 8. Dezember 2016 den Beschluss gefasst, das Sprachnetz bis 2030 weiter zu verwalten und zu betreiben. Dabei sind die Grundanforderungen festgezurrt: Hohe Verfügbarkeit von 99,x %, Flächenabdeckung über 95 %, hohe Zuverlässigkeit, große Kapazität, Dienste (Gruppenruf, Einzelruf, Positionsübermittlung, Statusmitteilung, Kurznachrichten usw.).

Wichtig ist auch das Thema Ausfallsicherheit von Basisstationen und der Vermittlungsstellentechnik, die redundant ausgelegt sein muss. Auch in Zukunft soll die Kommunikation via TEA-2 auf der Luftschnittstelle verschlüsselt stattfinden. Derzeit besteht das Netz aus 4.500 Basisstationen, 62 Tetra - Vermittlungsund vier Transitvermittlungsstellen mit Lebenszyklen von zehn bis 15 Jahren. „Die Technik ist jetzt schon neun Jahre im Feld“, so Scholle. Am Ende eines Lebenszyklus müsse man das Produkt austauschen, refreshen, wandeln, migrieren – oder den Hersteller wechseln... Alle Vermittlungsstellen sind durch das Kerntransportnetz des Bundes verbunden. Vor allem geht es nun der SDH- Plattform an den Kragen, ist sie doch mit der klassischen E1-Technik nicht mehr zukunftssicher, die Migration Richtung All-IP steht auf der Tagesordnung. Auch die IT- Sicherheitskomponenten müssen ausgetauscht werden. Bei der anstehenden Modernisierung soll vor allem auf ausreichende Kapazität geachtet werden, zusätzliche Bedarfsträger stehen vor der Tür. Das Digitalfunknetz ist laut GAN in 2002 für 500.000 Teilnehmer, 400.000 Alarmempfänger und 22.000 funktionale Adressen geplant, zusammen 922.000. Derzeit gibt es laut Scholle schon 700.000 Teilnehmer. Der Bedarf ist also höher als ursprünglich geschätzt. Auch Kopplungen an andere Netze sind nicht mehr ausgeschlossen.

So geht es um die Modernisierung der Vermittlungsstellen, die Kapazitäts- und Funktionsanpassung der IP - Backbones und der IT-Sicherheitskomponenten, die Anpassung des IP-Zugangsnetzes sowie die Einbringung von BOS-Anforderungen in die LTE/5G Standardisierung. Die Zahl der Vermittlungsstellen soll durch Virtualisierung von Technik deutlich reduziert, die derzeitigen Basisstationen entweder getauscht oder IP- fähig gemacht, das Zugangstransportnetz von E1 auf All-IP umgestellt, beim Routertausch auch potenziell Breitband berücksichtigt werden. Dort sollen dann u.a. Mission Critical Push to Talk, MC Push to Video, MC Data sowie DMO auch in Zukunft noch zur Verfügung stehen. Allerdings – „Wir haben derzeit nicht ausreichend Spek-
trum, um den Digitalfunk komplett in ein 4G- oder 5G-Netz zu bringen“, mahnte Scholle. Tetra soll noch „mindestens bis 2030“ durch die diversen Updates zur Verfügung stehen. Eine BDBOS-interne Projektgruppe „zur Durchführung einer ergebnisoffenen Neuvergabe der Leistungen des aktuellen Systemliefervertrags einschließlich der Vergabe von ergänzenden Leistungen zur Netzmoder nisierung“ arbeite bereits.

Die BDBOS will jetzt alle Komponenten auf das vorbereiten, was vielleicht später kommt. Das sind zunächst die IP- Komponenten. Alles andere bedarf der politischen Entscheidung – und die steht noch aus. Was in Europa in Sachen Digitalfunk passiert und welche Standardisierungsschritte anstehen, stellte Dr. Barbara Held, Abteilungsleiterin Betrieb der BDBOS, vor. Tetra, Tetrapol und APCO 25/P25 eint der Bedarf nach breitbandigen Datendiensten. Nur sieht es da mit den nötigen Spektren schlecht aus.Die World Radio Communication Conference hat 2015 das 700-MHz-Band für europaweite Einführung für Mission Critical Services festgeschrieben sofern national verfügbar. Allerdings – die Frequenzen liegen alle außerhalb des harmonisierten Bereichs, sprich in
einer Marktnische. Standardisierungsdiskussionen sind voll im Gang, vor allem kümmert sich 3GPP um die Bedarfe der TCCA (Tetra and Critical Com munications Association). Das Thema 5G steht in Europa ganz oben auf der technischen Agenda. Die Radio Spectrum Policy Group (RSPG) der EU hat hierzu eine „Strategic Roadmap“ zur Einführung von 5G in Europa entwickelt. Neben dem 3,4 – 3,8-GHz- Band wird zusätzlich das 700-MHz- Band zur flächendeckenden Einführung von 5G-Diensten und für eine Indoor-Versorgung empfohlen.

Hinweis:
Mehr dazu über Pin. als pdf Datei anfragen


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http://www.funkfrequenzen01.de/

 
Detlef Wipperfürth
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zuletzt bearbeitet 12.08.2018 | Top

   

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