Digitale Technik seit 1. März in Bietigheim-Bissingen Feuerwehr funkt jetzt abhörsicher
Die Umstellung auf Digitalfunk im Landkreis ist abgeschlossen. Die Feuerwehr Bietigheim-Bissingen verwendet das neue System seit Anfang März und ist damit sehr zufrieden.
Bei der Landespolizei hat der digitale Funk bereits seit 2013 den analogen abgelöst. „Der Digitalfunk hat sich als sicheres und zuverlässiges Kommunikationsmittel bestens bewährt. Für unsere Einsatzkräfte und die Innere Sicherheit ist er zwischenzeitlich unverzichtbar“, erklärte Innenminister Thomas Strobl vergangenes Jahr zu dem Thema. Bis auch die Feuerwehren so weit waren, hat es länger gedauert. Im Landkreis Ludwigsburg hat das digitale Funkzeitalter jetzt aber auch Einzug gehalten. Bis Mitte März sei die Umstellung abgeschlossen worden, teilt Markus Klohr, Sprecher des Landratsamtes, auf Anfrage mit.
SEIT LÄNGEREM GEPLANT
Geplant war alles schon sehr viel früher. „Tatsächlich hätte der Digitalfunk im Land Baden-Württemberg seit 2006 eingeführt sein sollen“, berichtet Klohr. Doch die technischen Voraussetzungen für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr seien vom Land erst vor rund zwei Jahren geschaffen worden. Seit dieser Zeit „arbeiten wir im Landkreis intensiv an der Umsetzung“, so der Sprecher. Bereits im Jahr 2014 seien für die Kommandanten Informationsveranstaltungen zum Thema Digitalfunk und die hierfür verwendete Technik durchgeführt worden. Für das neue System musste ein flächendeckendes Funknetz aufgebaut werden.
DAS PRINZP IST DASSELBE
Auch wenn die Technik neu ist, das Prinzip ist laut Kreishaus identisch mit dem des Mobilfunks. Der Handlungsablauf beim Funken sei praktisch derselbe. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim-Bissingen fanden die ersten Vor-Gespräche im Januar 2019 statt, berichtet Stadtkommandant Frank Wallesch. Federführend bei der Einführung der neuen Technik sei dabei der EDV-Verantwortliche der Wehr, Zugführer Frank Henze von der Abteilung Bietigheim, gewesen. Mit einer groben Kostenschätzung sei das Vorhaben in den städtischen Haushalt 2020 eingebracht worden.
ZUSCHUSS VOM LAND
Denn: Die Kosten für den Einbau und die Anschaffung der Endgeräte in den Fahrzeugen und Gerätehäusern mussten von den Kommunen getragen werden. Hierzu gab es laut Markus Klohr aber einen Landeszuschuss von 600 Euro pro Funkgerät. „Die konkrete Planung wurde im Mai 2020 mit einer Bedarfsanalyse zur Erstellung eines Angebotes gestartet“, beschreibt Wallesch das weitere Prozedere in Bietigheim-Bissingen. Die Bestellung ging dann im September 2020 raus, zwischen März und Juni 2021 wurden die Geräte ausgeliefert und eingebaut. Für die Abteilungen Bietigheim und Bissingen wurden insgesamt 19 Fahrzeugfunkgeräte, sieben Handfunkgeräte und vier Funkgeräte für die beiden Zentralen beschafft. Die Kosten beliefen sich auf circa 73 000 Euro. „Dafür haben wir einen Landeszuschuss von circa 18 000 Euro bekommen“, so der Kommandant. Bevor die neuen Geräte eingesetzt werden konnten, waren Schulungen nötig, die im November 2021 mit „Multiplikatorenschulungen“ für vier Feuerwehrangehörige gestartet wurden. Darauf folgte die interne Schulung in mehreren theoretischen und praktischen Unterrichten und Übungen. Am 1. März schließlich wurde der Funkbetrieb auf Digitalfunk umgestellt.
JETZT AUCH TEXTNACHRICHTEN
Und wie kam die neue Technik bei der Wehr an? „Bisher sind wir mit dem Digitalfunk sehr zufrieden. Die Umstellung verlief ohne Probleme“, berichtet Wallesch. Das digitale Funken biete gleich mehrere Vorteile. So sei die Sprachqualität deutlich besser, und die Verschlüsselung mache den Funk abhörsicher. Auch Textnachrichten können jetzt übertragen werden, und es gebe ein gemeinsames Funknetz mit allen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Insgesamt sei es eine zukunftssichere Technik.
Info Auch bei der Alarmierung hat die Digitalisierung bei den Feuerwehren Einzug gehalten. Die digitale Alarmierung ist nach Auskunft aus dem Kreishaus bereits seit 15 Jahren im Landkreis aktiviert.
Foto: Zum 1. März dieses Jahres hat die Freiwillige Feuerwehr in Bietigheim-Bissingen auf Digitalfunk umgestellt. Im Bild Gerätewart Roland Schrenk in der Bietigheimer Leitstelle.
Quelle: Bietigheimer Zeitung